Technikdienst – worum geht’s dabei?

Veröffentlicht: 18. Februar 2014 in Technikdienst
Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Bei dem Begriff Techniker in der Gemeinde denke viele Leute erst mal Mitarbeiter, die komplizierte technische Geräte bedienen, so dass man etwas (mehr oder weniger gut) hören oder sehen kann. Und das ging mir zu Beginn auch so, als ich mich mit dem Thema beschäftigt habe.

Das Engagement als Techniker hat aber viel mehr Facetten, um die man sich kümmern sollte.

  • Menschen
  • Musik
  • Gott
  • Technik

Menschen:

Der Dienst als Techniker in der Gemeinde ist eine Aufgabe, bei der man mit vielen Menschen zusammen arbeitet. Daher ist Kommunikation eine wesentlicher Bestandteil der Aufgabe.

Für einen normalen Gottesdienst reicht es nicht aus, sich hinter das Mischpult zu setzen, den Kopfhörer aufzusetzen und zu schauen, ob alle Geräte eingeschaltet sind – viel mehr sollte ein Austausch mit Prediger, Gottesdienst-Leiter, Musik-Team und eventuell weiteren Beteiligten stattfinden, um den Ablauf abzustimmen, sicher zu gehen, dass alle Anforderungen zeitig bekannt sind und alle sich auf Ihre Beiträge zum Gottesdienst konzentrieren können. Nicht zuletzt sollten wir als Techniker auch auf die Reaktion der Gemeinde achten. Was hilft den Gottesdienstbesuchern, was lenkt vielleicht ab? Die Technik ist nicht als Selbstzweck da, sondern, um Menschen in der Gemeinde zu dienen.

Musik:

Gemeinde-Veranstaltungen enthalten (bei uns) häufig eine Band, d.h. eine Gruppe von Musikern, die zusammen spielen.

Um die Musik gut für die Zuhörer abmischen zu können, ist es hilfreich, die Instrumente und deren Zusammenspiel in einer Band zu verstehen. Das ist natürlich am einfachsten machbar, wenn man als Techniker auch Musik macht oder gemacht hat – also aus eigener Erfahrung sprechen kann. Das ist aber nicht zwingend erforderlich. Viel ist auch schon gewonnen, wenn man sich mit erfahrenen Musikern unterhält und sich erklären lässt, wie das Zusammenspiel in der Band abläuft, was hilfreich oder störend ist.

Und dann gestaltet auch der Mischer wesentlich die Songs mit – kann also durch den Mix Songs unterstützen, oder aber gegen die Musiker arbeiten. Will die Band beispielsweise bewusst einen leiseren Teil in einen Song einbauen, sollte der Mischer nicht mit der Lautstärke so gegensteuern, dass dieser Effekt verloren geht oder zu stark abgeschwächt wird. Wenn Instrumente besondere Rollen in einem Song übernehmen, sollte der Mischer diese verstehen und im Mix unterstützen können, wenn nötig. Dadurch ist es möglich Songs vom Mischpult aus zu unterstützen, so dass sie Ihre Wirkung gut entfalten können.

Gott:

Techniker in der Gemeinde zu sein hat auch eine geistliche Dimension. Wir sind ein wichtiger Baustein dazu, dass Menschen in der Gemeinde sich auf Gott ausrichten und Ihn erleben können.

Kennt Ihr das: Ihr sitzt im Gottesdienst – die Predigt ist in vollem Gange und dann passiert’s: Feedback, Brummen, … – Menschen werden abgelenkt, irritiert, schauen gebannt zur Technik rüber.

Oder die Band kommt beim Lobpreis vollkommen aus dem Tritt, weil sie sich nicht richtig auf dem Monitor hören können. Die Gemeinde kann nicht mitsingen weil Sie die Sänger nicht richtig hören kann – kurz: Es ist essentiell, Leute nicht von Gott abzulenken. Wir Techniker sind ein Werkzeug dazu, dass das gelingen kann – dass Menschen Gott in der Gemeinde erleben können.

Das motiviert mich am Technikdienst besonders – dass ich kein Prediger, oder Kindergottesdienst Leiter, kein Evangelist oder Schauspieler sein muss, um Gott dienen zu können, um Menschen trotzdem den Zugang zu Gott zu ermöglichen und das attraktiv machen zu können.

Zudem ermöglichen wir es mit technischer Unterstützung Gottesdienste attraktiv zu machen durch Musik, Multimedia und auch Mobilität – eine Kirche im Kino wäre ohne Technik nicht vorstellbar. Wir schaffen also Möglichkeiten, Gottes Wort zu den Menschen zu bringen.

Technik:

Natürlich geht es AUCH um Technik – die vielen Geräte, Kabel und Knöpfe an denen wir drehen können, um Ton zu übertragen. Dazu brauchen wir das richtige Handwerkszeug, Wissen und Erfahrung, um die besten Ergebnisse zu erzielen. In der Technik entwickelt sich vieles weiter, neue Möglichkeiten bieten sich durch neue Geräte. Unsere Aufgabe ist es, die Technik richtig einzusetzen, um Gott und den Menschen zu dienen. Das motiviert mich, mich ständig mit dem Thema auseinander zu setzen – zu lernen, was wir verbessern können und wie Technik immer mehr zum Werkzeug werden kann, an Gottes Reich mit zu bauen.

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